Die code.talks sind Deutschlands größtes Klassentreffen der Entwicklerszene. Sie finden einmal jährlich in der norddeutschen Hafenstadt Hamburg statt und sind perfekt dafür geeignet, den eigenen Horizont zu erweitern.
ANREISE
Da die code.talks 2019 am Donnerstag in der Früh begannen, beschlossen wir, uns schon am Mittwoch auf dem Weg zu machen. Shayan und Mike trafen sich bereits am Morgen um 10 Uhr am ZOB in Münster und fuhren mit dem Flixbus Richtung Hansestadt. Maxime, der aktuell in Straßburg sein Erasmus-Semester macht, fuhr nach Münster, um sich dort mit Olli, Till und Jan gemeinsam per IC auf den Weg zu machen. Nach gemeinsamer Ankunft und Check-In brauchten wir nun erstmal eine Stärkung. So ging es Richtung Landungsbrücken, um sich bei einem gemeinsamen Schnitzel und Bier zu entspannen.
Abschließend ließen wir den Abend bei einem Cocktail und atemberaubender Panoramaaussicht im 20up ausklingen.
DER ERSTE KONFERENZTAG
Am nächsten Morgen traten wir den Weg Richtung CinemaxX an, wo die code.talks jährlich stattfinden. Die frische Morgenluft in Kombination mit einem Coffee to go und einem Brötchen eignete sich perfekt, um die Gedanken zu sammeln und sich auf die kommenden Talks vorzubereiten. Jeder Mitarbeiter hatte sich im Vorfeld sein eigenes Programm aus für ihn interessanten Talks zusammengestellt und ging deshalb gut vorbereitet in den ersten Tag der code.talks. Nach Ankunft und schneller Registrierung stand bereits ein kleines Buffet mit Frühstück bereit. Mit voller Energie ging es für
die 1600 Teilnehmer in den Hauptsaal des Kinos, wo die Kuratoren der einzelnen Themengebiete bereitstanden, um uns kurze Informationen zu den einzelnen Tracks zu geben. Im Vorfeld hatte jeder Teilnehmer ein code.talks T-Shirt mit Namen und Unternehmen erhalten. Der Anblick von 1600 Menschen in ähnlichem Outfit war beeindruckend. Wir realisierten wie viele Personen sich mit einem gleichen Ziel versammelt hatten: Die Leidenschaft zur Entwicklung feiern und stets weiterzuentwickeln!
Nach der Welcome Speech ging es dann in die einzelnen Talks. Es fanden acht verschiedene Talks gleichzeitig statt, was dazu führte, dass wir uns regelmäßig aufteilten, um die für uns spannendsten Vorträge zu verfolgen.
Für Olli, Shayan und Till ging es als erstes zu „No More Silos: Integrating Databases and Apache Kafka“ von Robin Moffatt. Er arbeitet für das Unternehmen Confluent, welches von den Erstellern von Apache Kafka gegründet wurde. Mit Apache Kafka ist es Entwicklern möglich, multiple Datenströme zu integrieren und zu verarbeiten. Durch eine Schnittstelle ist das Laden und Exportieren dieser nahezu in Echtzeit möglich. Der Talk behandelte im Detail, wie und mit welchen Methoden, inklusive Vor- und Nachteile, man eine bestehende Datenbank in Apache Kafka integriert und diese miteinander verknüpft. Für uns hatte dieser Talk einen immensen Mehrwert, da wir ohnehin in der Planung hatten Apache Kafka in unseren Tech Stack aufzunehmen und in unsere Microservices zu integrieren. Nach dem ersten Talk des Tages ging es für unser gesamtes Team zurück in Kino 1, zum Talk von John Romero. Der „Father of First Person Shooter“ ist Gründer von „Romero Games“ und Co-Founder von „Id Software“, welche unter anderem für die Spiele „DOOM“, „Quake“, „Heretic“ und „Hexen“ bekannt sind. Thema des Talks war „The Early Days of Id Software: Programming Principles„. Nach sehr inspirierenden und motivierenden Worten ging es mit Popcorn und Nachos für Shayan und Till in den Talk „Create Stunning 3D web experiences with Babylon.js“ von David Catuhe, dem Ersteller von babylon.js und Lead Developer von Microsoft.
Für leibliches Wohl wurde von den Organisatoren ausreichend gesorgt. Neben einem üppigen Catering im Kino Foyer und auf den einzelnen Etagen, gab es noch einige Food Trucks vor dem Cinemaxx. Am Ende des Konferenztages war der Abend allerdings noch nicht gelaufen, mit Shuttle Bussen wurden wir zur legendären „After Conference Party“ gefahren. Diese fand in der eindrucksvollen und modernen Location „Hühnerposten“ statt. Neben einem großen BBQ, Live-Musik und DJ’s auf mehreren Floors gab es später noch einen Auftritt des hamburger Urgesteins „Das Bo“.
Die Organisatoren haben nicht zu wenig versprochen und somit war es ein gelungener Abschluss des ersten Tages.
DER ZWEITE KONFERENZTAG
Der zweite Konferenztag begann wieder einmal mit einem leckeren Frühstück im Kino. Shayan und Till besuchten den Talk von Google „Rapid Application Development with SwiftUI and Firebase“ in welchem Peter Friese innerhalb von 45 Minuten eine mobile IOS Applikation mithilfe der oben genannten Technologien erstellte. Firebase ist eine von Google erstelle Entwicklungsplattform für mobile und Web-Anwendungen. Sie stellt über ein Software Development Kit Tools und Infrastruktur zu Verfügung, die es einem Entwickler ermöglichen sollen, einfacher und effizienter Funktionen mittels API auf verschiedenen Plattformen bereitzustellen.
Olli, Mike, Maxime und Jan hingegen besuchten den Vortrag „Warum man sich als Entwickler die erste Zeile Code erst verdienen sollte“ von Markus Andrezak von der überproduct GmbH. Markus erläuterte seine Sicht aus dem klassischen Engineering (Maschinenbau oder Entwicklung von Hardware). Hier gibt es die Regel, dass man sich den Weg zur Serienfertigung erst verdienen muss. Dies geschieht, indem man genügend Prototypen baut, in denen man Ideen verprobt, flucht, scheitert und schließlich die besten Lösungen findet. Im Gegensatz dazu schreibt man als abstrakter Developer die erste Zeile Code meistens voreilig und schließt millionen von Operationen für das Produkt aus oder muss im Nachhinein alles umschreiben. Außerdem liege es in der Hand eines vernünftigen Product Managers, im Gespräch mit dem Kunden herauszufinden, ob die von ihm konzipierte Plattform überhaupt der richtige Weg sei. Als Beispiel führte er an, dass mobile.de sich nach eindringlicher Analyse statt eines speziellen Händler-Systems für die Öffnung der Inserate-Funktion für Privatkunden entschieden hat – und somit ihrem grundlegenden Ziel viel näher kam!
Der Vormittag bot vieles über verschiedenste Patterns, wie z.B. den Dark Patterns, welche in die psychologische Trickkiste des UX-Designs greifen und möglicherweise Nutzer dazu animieren, Aktionen durchzuführen, welche sie eigentlich nicht durchgeführt hätten. Unser persönlicher Favorit war allerdings der 14Uhr-Talk im großen Saal: „OWASP Top 10“ von Philipp Kalweit. Bei der OWASP Top 10 Liste handelt es sich um eine Liste der größten Sicherheitsrisiken für Web-Anwendungen. Philipp ging systematisch durch die Liste und stellte eine mögliche präventive Lösung zu den verschiedenen Angriffsvektoren vor. Hauptziel des Vortrages war eine Schärfung unseres Bewusstseins beim Entwickeln solcher Web-Anwendungen, um möglichst diese und weitere Schwachstellen im Code zu unterbinden. Philipp Kalweit ist mit seinen 19 Jahren schon ein großes Vorbild in der IT-Security. Mit jungen Jahren gründete er sein Unternehmen „Kalweit ITS GmbH“ und erhielt verschiedene Auszeichnungen, wie z.B. „Hamburger des Monats“. Das FORBES-Magazin führt ihn als einen der „Top 30 Unternehmer unter 30 Jahren“.
Anschließend verteilten wir uns auf ein paar andere Talks und ließen den Tag mit einem gemeinsamen Essen bei „Mr. Cherng“ ausklingen. Während einige von uns das restliche Wochenende in Hamburg verbrachten, ging es für die Anderen im Anschluss Richtung Westfalen.
Die Liste unserer Favoriten unter den diesjährigen Talks ist mit diesem Artikel noch lange nicht abgehandelt. Folgt uns auf Twitter, wo wir in den nächsten Tagen einige weitere Talks besprechen werden. Somit wollen wir die vorgestellten, super aktuellen Konzepte der Software Entwicklung, aus DevOps und IT Management, Big Data und vieles mehr… dir, dem Leser, näherbringen. Ob als Studierender, Oma eines Studierenden oder IT-interessiertes Unternehmen – alle profitieren von einem besseren Verständnis und Kommunikationsfähigkeit zu modernsten Techniken und Arbeitsweisen.
Wir blicken zurück auf zwei äußerst informative und spannende Tage und haben den Newsletter-Alert für die code.talks 2020 bereits aktiviert! Wir sehen uns.